MilchproduzentInnen von Uniterre und dem Bernisch Bäuerlichen Komitee haben sich diesen Donnerstag vor der Fabrik ELSA in Estavayer-le-Lac (FR) versammelt, um gegen die im Juni von der Tochtergesellschaft der Migros-Gruppe angekündigte Preissenkung zu demonstrieren.

 

Während die Produktionskosten für Milch auf einem hohen Niveau bleiben, kündigte Elsa im Juni ihren Produzenten eine Reduktion von 1.5 bis 2 Rappen pro Kilo Milch an.

Obwohl sich die Migros in ihrer Öffentlichkeitsarbeit damit brüstet, der Käufer zu sein, der den ProduzentInnen den besten Preis bietet, deckt dieser Preis die Produktionskosten nicht und bietet den Bäuerinnen und Bauern kein gerechtes Einkommen. Angesichts der Inflation, die wir seit nunmehr fast zwei Jahren erleben, ist diese Preissenkung ein weiterer Affront gegenüber den Menschen, die uns ernähren.

In der Schweiz, einem  Grasland und einer langen Milchwirtschaftstradition, gab es Anfang dieses Jahres nur noch 17.600 Milchbauern und -bäuerinnen, und man muss sich fragen, wann die Blutung aufhört soll ? Diese Frage sollten Sie der Migros und allen Milchkäufern stellen! Die Schweizer Bevölkerung legt jedoch Wert auf bäuerliche Familienbetriebe und eine lokale Produktion in menschlicher Größe. Es ist höchste Zeit, dass auf verschiedenen Ebenen Maßnahmen ergriffen werden, um die Schweizer Milchbauernhöfe zu erhalten.

Die Haltung der Käufer und Verarbeiter, insbesondere von Elsa, vor deren Haus die symbolische Aktion stattfand, ist bedauerlich. Statt Millionen, in irreführendes Werbung mit Nachhaltigkeit  zu investieren , wäre  eine gerechte Entlohnung der Bauern und Bäuerinnen viel nützlicher. Aber was kann man schon von einem Unternehmen erwarten, dessen anscheinend einziges Ziel es ist, maximale Gewinne zu erzielen, ohne Rücksicht auf soziale oder ethische Erwägungen?

 

Medienkontakte:

Berthe Darras (FR): b.darras@uniterre.ch – 079 904 63 74

Rudi Berli (DE/FR): r.berli@uniterre.ch – 078 707 78 83

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