Edito der unabhängigen bäuerlichen Zeitung, Vanessa Renfer

Die Winterzeit und die ersten Wochen eines neuen Jahres sind gut geeignet, um in sich zu gehen. Ohne hier die unumgänglichen guten Vorsätze zu erwähnen, sollten wir uns daran erinnern, was die Hauptaufgabe von Uniterre ist. Warum sind wir eines Tages Mitglied geworden? Was erwarten wir von einer beruflichen Interessenvertretung?

Das Wichtigste ist im Namen «Uniterre» enthalten: Wir sind vereint (uni) und wollen es auch bleiben, rund um unser Land (terre), unsere Tiere und mit der damit verbundenen Arbeit.

Wir sind mit unseren europäischen Kolleginnen und Kollegen der Organisationen ECVC und EMB vereint, mit denen wir eng zusammenarbeiten, obwohl wir nicht Teil der Europäischen Union sind. Wenn wir an den Vollversammlungen teilnehmen, von denen in dieser Ausgabe auch berichtet wird, stellen wir fest, dass die Schwierigkeiten, mit denen sich die bäuerliche Landwirtschaft konfrontiert sieht, keine Grenzen kennen. Dies bekräftigt unseren Willen, universelle Antworten zu finden, um unsere Tätigkeit dauerhaft zu sichern.

Wir stehen vereint hinter der Entwicklung der Agrarökologie, die uns zunehmend als eine umfassende und zugängliche Lösung für die drängenden Herausforderungen erscheint. Es ist wichtig, diese Methoden der nächsten Generation von Bäuerinnen und Bauern näher zu bringen. Das Klima, die Biodiversität, aber auch unser gegenwärtiges und zukünftiges Einkommen hängen von nachhaltigen Praktiken ab. Lesen Sie dazu unseren Artikel auf Seite xx!

 

Wir sind vereint gegen die widerwärtigen Machenschaften der Agrochemie, die den Willen des Volkes missachtet und heimlich versucht, gentechnisch veränderte Sorten durchzusetzen, die nur einem Zweck dienen: die Patentinhaber*innen reicher zu machen! Lassen wir uns nicht von dem vorherrschenden Greenwashing täuschen, das uns nötigen will, die «grünen» Kröten zu schlucken! Jahrzehntelange Versprechungen, aber keine Besserung in Sicht für das, was wirklich zählt: den Hunger in der Welt zu beenden und unsere Ressourcen zu schonen. Die Profitgier ist grenzenlos, wie Sie in unserem Dossier Saatgut auf den Seiten 4 und 5 sehen werden.

Letztlich gehen wir Hand in Hand: Bäuerinnen und Bauern, Arbeiter*innen und Konsument*innen. Und wir können uns gegenseitig helfen, wenn unvorhergesehene Schwierigkeiten auftauchen, wie zum Beispiel Produktionsüberschüsse, die dringend abgesetzt werden müssen. Ein Weg, auf dem jedoch jederzeit Missverständnisse auftreten können, die uns unsere Ziele aus den Augen verlieren lassen. In solchen Zeiten ist es notwendig, sich wieder auf das Wesentliche zu besinnen und sich daran zu erinnern, warum wir diesen Kampf Tag für Tag führen. Das lässt sich in wenigen Worten zusammenfassen: fair bezahlte Bäuerinnen und Bauern, gute und gesunde Lebensmittel und die Befriedigung, der nächsten Generation eine möglichst intakte Umwelt zu übergeben.