Wir schliessen uns dem Aufruf der SMP und des SBV vom 23. Juni an: «Wir fordern die Vermarktungsorganisationen auf, dem Druck [auf die Preise] standzuhalten. Alle Milchvermarktungsorganisationen müssen solidarisch konsequent bleiben und keine Preisnachlässe gewähren.»* Es scheint in der Tat so, dass die grossen Einzelhandelsunternehmen erneut Preissenkungen für Milchprodukte von den verschiedenen Vermarktungsorganisationen gefordert haben. Dies ist skandalös, da man mittlerweile die enormen Gewinnmargen der grossen Handelsketten kennt – dank Recherchen der letzten Monate von LeTemps, Heidi.news oder dem Westschweizer Konsumentenschutz FRC.

Seit Jahren fordert die Milchkommission von Uniterre die verschiedenen Berufsverbände auf, die von den Produzentinnen und Produzenten bezahlten Beiträge sinnvoll einzusetzen. Da sie sich den Wünschen der Grossverteiler beugen (die Branchenorganisation Milch ist völlig ineffizient), haben die Milchproduzentinnen und -produzenten kein Gewicht mehr bei der Preisfestsetzung. Es gab mehrere Gelegenheiten, Zähne zu zeigen, aber keine davon wurde von unseren Organisationen genutzt. Wenn die Situation günstig war, um in den Diskussionen an Gewicht zu gewinnen, wurde nichts unternommen.

Also nein, für uns kommt eine Senkung auf keinen Fall in Frage und wir halten an unserer Mindestforderung fest, die Produktionskosten zu decken! Wir wollen vor allem, dass die Arbeit unserer Bauern und Bäuerinnen angemessen anerkannt wird, und zwar in erster Linie von unseren eigenen Organisationen. Die Diskussionen im Rahmen des European Milk Board mit unseren europäischen Kollegen haben uns klar davon überzeugt, dass man nicht verhandeln kann, wenn man vor seinen Abnehmern kuscht.

 

*Zur Medienmitteilung der SMP und des SBV.