Pressemitteilung von Uniterre

Mit der Umweltverantwortungsinitiative wollen die Jungen Grünen der Wirtschaft einen Rahmen setzen, nämlich die Erneuerungsfähigkeit der Natur. “Wirtschaftliche Tätigkeiten dürfen nur so viele Ressourcen verbrauchen oder Schadstoffe freisetzen, dass die natürlichen Lebensgrundlagen  erhalten bleiben.” (Art. 94a) heisst es im Initiativtext.

Die InitiantInnen gehen von dem Konzept der planetaren Grenzen aus. Wie uns der Alltag zeigt, ist die landwirtschaftliche Welt zunehmend verwundbar, wenn diese Grenzen überschritten werden. Denken wir nur an extreme Wetterereignisse (Dürre, Hitzewellen, Überschwemmungen, …), die zu geringeren Ernten führen, an den Verlust der Artenvielfalt, die für die landwirtschaftliche Produktion unerlässlich ist, oder an die Verbetonierung von Agrarland. Die Landwirtschaft als wesentlicher Teil der Wirtschaft und der Gesellschaft ist in zweierlei Hinsicht von den Themen dieser Initiative betroffen.  

Auf der einen Seite tragen das Ernährungssystem und die Landwirtschaft aufgrund der Industrialisierung und der Anforderungen, denen sie unterworfen sind, de facto zur Überschreitung der planetaren Grenzen bei. Auf der anderen Seite ist die bäuerliche Landwirtschaft lösungsorientiert und kann zur Einhaltung dieser Grenzen beitragen, sofern sie angemessen begleitet wird und das Ernährungssystem als Ganzes betrachtet wird. Die Agrarindustrie, die grossen Detailhändler, die Verarbeiter, die Konsumentinnen und Konsumenten sowie der Bund durch die neue Agrarpolitik 2030+ tragen alle einen Teil der Verantwortung für diesen Übergang.

Uniterre kämpft für eine klima- und ressourcenschonende bäuerliche Landwirtschaft. Dafür müssen die Bäuerinnen und Bauern vor allem ein Einkommen erhalten, das ihnen ein menschenwürdiges Leben ermöglicht. Dies geschieht durch Preistransparenz und eine Aufwertung der Produzentenpreise. Dazu gehört auch die Erleichterung des Zugangs zu Land, auch für Neueinsteiger*innen, die Erhaltung von Höfen in humaner Grösse sowie die Entwicklung und der Fortbestand der bäuerlichen Landwirtschaft. Dies erfordert letztlich einen Gesellschaftsvertrag, um allen Menschen Zugang zu qualitativ hochwertigen Lebensmitteln zu ermöglichen.

Die Umweltverantwortungsinitiative ist eine Chance, einen tiefgreifenden, sozialverträglichen Systemwandel in Angriff zu nehmen. Uniterre ist von der Notwendigkeit überzeugt, den Übergang zu einer Wirtschaft zu vollziehen, die ein gutes Leben für alle ermöglicht und nicht unsere Lebensgrundlagen zerstört. Wir rufen daher unsere Mitglieder auf, diese Initiative zu unterstützen.

 

Medienkonktakt
 
Karel Ziehli: 079 266 16 57

Positionspapier UVI Uniterre

Pressemiteilung von Uniterre im pdf