Uniterre hat jeweils die Butterimporte der letzten Jahre scharf kritisiert. Zu Recht!

Es darf nicht sein, dass die Milchproduzent*innen die schlechte Verwaltung von BO Milch mittragen müssen, über eine Reduzierung des Milchpreises und die Erhöhung des Anteils B-Milch, wie Stefan Kohler (BO Milch) ausführt.

Die Milchproduzent*innen könnten eine weitere Senkung den Preisen nicht überstehen!

Wir müssen Wege finden, die Butter zu verkaufen, ohne die Produzierenden zu beeinträchtigen. Wie von Peter Ryser erläutert (Bo Butter): «Als erste Massnahme sollten die Butterhersteller versuchen, Veredelungsverkehrsmengen durch Schweizerbutter zu ersetzen – hier besteht zudem die Möglichkeit, über die Rohstoffverbilligungsbeiträge der Branchenorganisation Milch Anreize zu schaffen, damit wieder mehr Schweizer Butter für Exportprodukte eingesetzt wird».

Weiter ist auch zu beachten, dass 8‘000 Tonnen Butter an Lager für Ende Juni gar nicht so viel sind. Das eigentliche Problem liegt darin, dass das Einfrieren von

Butter als Lagerbestand und damit als Verbindlichkeit betrachtet wird, das führt als Folge zu einem Liquiditätsmangel. Heute versuchen die Molkereien diesen Liquiditätsengpass auf die Produzierenden abzuwälzen.

Dieses Problem zeigt uns, dass es dringend ist:

  • Wieder über eine gewisse Form von Milchmengenverwaltung zu sprechen. Seit der Aufhebung der Milchquoten 2009 hat sich die Situation stetig verschlechtert. Wir müssen den politischen Mut aufbringen, den Milchmarkt von Grund auf neuzugestalten.
  • Endlich die freiwillige Lieferung von B-Segment-Milch, ohne Nachteile bei Nichtlieferung, umzusetzen, wie von der Motion «Verlässlichkeit des Standardvertrags der Branchenorganisation Milch«, gefordert, die vom Ständerat 2019 und vom Nationalrat 2020 angenommen wurde.
  • Eine Bilanz zum Freihandelsabkommen für Käse mit der EU zu ziehen. Heute wird in der Tat mehr Käse importiert als exportiert, was einen erheblichen Preisdruck ausübt.

 

Artikel zum Thema: https://www.lid.ch/artikel/vom-butterloch-zum-butterberg