Personen, die einen bäuerlichen Beruf ausüben, erleben bereits im Laufe ihres Berufslebens sehr oft prekäre Situationen. Die sehr niedrigen Einkommen in der Landwirtschaft haben zur Folge, dass die AHV-Rente im Alter eindeutig nicht ausreicht, um den Lebensunterhalt zu decken. Als Selbstständige schaffen es Bäuerinnen und Bauern viel zu selten, sich eine ausreichende zweite, geschweige denn dritte Säule aufzubauen. Denn die vorhandenen Finanzmittel werden fast immer in das Arbeitsgerät investiert. Durch die familieninterne Weitergabe des Hofes zum Ertragswert bleibt den Rentnerinnen und Rentnern nur eine, bei weitem nicht ausreichende, Minimalrente.

Die AHV, eine solidarisch finanzierte Sozialversicherung, muss den erheblichen Anstieg der Lebenshaltungskosten berücksichtigen, den die Rentnerinnen und Rentner in den letzten zwei Jahren mit voller Wucht zu spüren bekommen haben. Die Initiative für eine 13. AHV-Rente ist eine Notwendigkeit und muss daher voll und ganz unterstützt werden. Sie löst jedoch nicht die Frage der Altersvorsorge für Bäuerinnen und Bauern.

Uniterre ist zudem der Ansicht, dass die Angst vor dem Zusammenbruch der AHV-Reserven eine sehr schlechte Ausrede ist, die von Unternehmerkreisen schon oft benutzt wurde, um die Bevölkerung zu verängstigen und sie dazu zu bringen, sich gegen diese Vorlage auszusprechen. Keine dieser alarmierenden Vorhersagen ist jemals eingetreten.

In Solidarität mit all ihren Mitgliedern, Bauern und Konsumentinnen sowie der gesamten Bevölkerung, ermutigt Uniterre die Bürgerinnen und Bürger, am 3. März ein grosses «Ja» zur 13. AHV-Rente in die Urne zu legen.

Was die Initiative der Jungfreisinnigen betrifft, die eine Erhöhung des Rentenalters auf 67 Jahre vorschlägt, lehnt Uniterre diese ohne den geringsten Zweifel ab. Die Landwirtschaft gehört zu den anstrengendsten Berufen und die Bäuerinnen und Bauern verfügen nicht über genügend Mittel, um eine Frühpensionierung in Betracht zu ziehen. Von ihnen zu verlangen, dass sie ihr Arbeitsleben verlängern, ist in diesem Zusammenhang eine Geringschätzung der bäuerlichen Arbeit.