Stellungnahme zum Sondergesetz über neue Züchtungsmethoden

Uniterre lehnt den Gesetzesentwurf zu den neuen Züchtungstechnologien vollumfänglich und entschieden ab und beantragt, ihn ersatzlos zu streichen. 

Wenn an den Genen herumgeschnipselt wird, handelt es sich um Gentechnik. Das schleckt keine Geiss weg. Unabhängig davon, ob es Cisgenese oder Transgenese genannt wird. Darum ist das Gesetz erstens unnötig (weil es schon das Gentechnik-Gesetz gibt) und zweitens eine Irreführung der Konsumentenschaft, welche die Gentechnik grossmehrheitlich ablehnt.

Es gibt keine plausiblen Gründe, warum die neuen Züchtungstechnologien nicht denselben rigorosen Sicherheitskriterien des Vorsorgeprinzips unterliegen sollen wie die ursprüngliche Gentechnik, zumal zunehmend auch die KI in die Züchtung eingreift und das Ganze dadurch noch undurchschaubarer und unkontrollierbarer wird.

Die vorgesehene Lockerung der Vorgaben für die neuen Gentechnik-Verfahren erhöht die Abhängigkeit von den Agrarkonzernen, verteuert die Produktion durch Lizenzgebühren, behindert zunehmend die Biodiversität und die konventionelle Pflanzenzüchtung durch Verlust der verfügbaren genetischen Ressourcen und behindert damit auch die Labelproduktion (z.B. Bio Suisse, Demeter). Folgen sind eine Monopolisierung der Ernährung, zunehmende Industrialisierung der Landwirtschaft und Abhängigkeit von einigen wenigen Agrarkonzernen.

Der Gesetzesentwurf hebelt die einst so hochgelobte Qualitätsstrategie aus.

Die gentechfreie Züchtung und Produktion muss in jedem Falle durch wirkungsvolle Schutzmassnahmen vollumfänglich und ohne Nachteile geschützt werden!

Aus all diesen Überlegungen beantragen wir, die Übung abzubrechen und den Gesetzesentwurf ersatzlos zu streichen.

 

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Maurus Gerber: Präsident (DE/FR): 081 864 70 22
 Rudi Berli: Politischer Sekretär (FR/DE): 078 707 78 83