Am vergangenen Samstag (3. Februar) waren wir bei der Demonstration in Genf mehr als 30 Traktoren und 200 Personen! Auch in Basel demonstrierten Bäuerinnen und Bauern mit rund 40 Traktoren.

Die europäische Bauernschaft ist in Aufruhr. Die in Europa erreichten Zugeständnisse sind bei weitem nicht ausreichend. Die grundlegenden Forderungen bleiben bestehen. Auch in der Schweiz setzen Freihandelsverträge und asymmetrische Marktmachtverhältnisse die Preise ständig unter Druck und die bäuerliche Arbeit wird nicht fair entlohnt. Diese Politik tötet die bäuerliche Landwirtschaft – täglich verschwinden zwei Bauernhöfe. Die Situation ist untragbar und es muss gehandelt werden:

– Um die Versorgung der Bevölkerung und ein nachhaltiges Ernährungssystem zu gewährleisten, müssen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dafür sorgen, dass die Bauernhöfe wirtschaftlich überleben können. Steigende Kosten dürfen nicht auf die Erzeugerpreise abgewälzt werden. Als Sofortmassnahme fordern wir eine Erhöhung der Erzeugerpreise um 10% in diesem Jahr.

– Alle geforderten und erwarteten Leistungen der Landwirtschaft müssen fair und vollständig entlohnt werden. Das System der Direktzahlungen muss vereinfacht werden. Die Umsetzung der Anforderungen müssen Fristen haben, die es ermöglichen, die Investitionen zu amortisieren.

– Die gesamte Bevölkerung muss Zugang zu einer angemessen entlohnten einheimischen Produktion haben – das ist kein Luxus, sondern ein Recht!

– Der Zollschutz für die landwirtschaftliche Produktion muss verstärkt werden, um Sozial-, Wirtschafts- und Umweltdumping entgegenzuwirken, die Freihandelsverträge müssen in Frage gestellt werden! Es dürfen keine Freihandelsverträge mehr unterzeichnet werden!

– Die Transparenz der Gewinnmargen muss entlang der gesamten Wertschöpfungskette gewährleistet werden, um die Verhandlungsposition der Bäuerinnen und Bauern zu verbessern.

– Es braucht Produzentenpreise, die nicht unter den Produktionskosten liegen, unter Berücksichtigung einer Entlohnung von Fr. 40.-/Stunde. Verträge, in denen Preise, Menge, Qualität, Anzahlungen und der Zeitplan für die Lieferung im Voraus festgelegt werden.

– Das Agrarbudget muss für die Jahre 2026 bis 2029 um 5% erhöht werden und das System der Direktzahlungen muss bis 2030 vollständig überarbeitet und vereinfacht werden. Wir müssen Teil dieser Überlegungen sein.

Der Demonstrationszug in Genf soll unsere Forderungen vorstellen und damit beginnen, ein Kräfteverhältnis aufzubauen, um sie durchzusetzen. Es ist eine erste öffentliche Aktion, der andere folgen werden.         

Kontakt: Rudi Berli, Präsident Sektion Uniterre Genf, fr/all, Tel: 0041 78 70 77 883,          

 Zu den Forderungen von Uniterre