Pressemitteilung von ECVC zur Entscheidung des Europäischen Parlaments für ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und Neuseeland.

Am Mittwoch, dem 22. November, stimmte das Europäische Parlament für das Freihandelsabkommen (FTA) zwischen der EU und Neuseeland, trotz der zahlreichen Aufrufe von Bauernorganisationen, sich dagegen zu wehren. Dieses neue Freihandelsabkommen, das auch die Landwirtschaft einschließt, wird die Erosion der Ernährungssouveränität, der bäuerlichen Einkommen, der Eindämmung des Klimawandels und der Biodiversität noch verstärken.

Das Abkommen beinhaltet die vollständige Abschaffung der Zölle auf zahlreiche Agrarprodukte wie Kiwis, Äpfel, Zwiebeln, Honig usw., aber auch Quoten für Rindfleisch (10.000 Tonnen) und Schaffleisch (38.000 Tonnen), Butter (15.000 Tonnen), Käse (25.000 Tonnen) und Milchpulver (15.000 Tonnen).

Wie kann das Europäische Parlament die Ausweitung des Agrarhandels mit der anderen Seite der Welt befürworten und gleichzeitig für einen Übergang im Agrar- und Lebensmittelsektor werben, der auf den Zielen der Strategie «Vom Hof auf den Tisch» beruht?

Selbst die Folgenabschätzung der Europäischen Kommission weist auf einen Anstieg der Treibhausgasemissionen im Zusammenhang mit diesem Freihandelsabkommen hin. Darüber hinaus bringt das Abkommen zusätzlichen Druck auf die Weiden in Europa, obwohl wir mehr Tiere auf den Weiden brauchen, um das Ackerland und die Artenvielfalt zu schützen.

ECVC ruft dazu auf, diesem blinden Glauben an das Dogma des Freihandels in der Landwirtschaft ein Ende zu setzen. Der Agrarsektor der EU fährt geradewegs gegen die Wand und diese Freihandelsabkommen beschleunigen diesen Prozess nur! Ob das Abkommen EU-Australien, EU-Chile oder EU-Mercosur – zahlreiche Freihandelsabkommen sind in Vorbereitung.

Diese Abkommen zerstören jede Hoffnung auf eine Reterritorialisierung unserer Landwirtschaft, um unsere Regionen zu unterstützen, mehr Landwirtinnen und Landwirte in Europa aufzunehmen und angemessene bäuerliche Einkommen zu erzielen. Die Lage ist ernst, und der derzeitige Konsens zugunsten eines immer weitergehenden Freihandels ist verblüffend und inkohärent.

Stattdessen sollte das Europäische Parlament besser die Landwirte und Bürger vor deregulierten Märkten schützen und eine Reform des Agrar- und Lebensmittelhandels fördern, die mit dem Pariser Abkommen und dem Recht der Bauern auf ein angemessenes Einkommen, wie es in Artikel 16 der UN-Erklärung über die Rechte der Bauern und anderer in ländlichen Gebieten tätiger Personen anerkannt wird, vereinbar ist.

Sie finden weitere Informationen über die Mitteilung von ECVC : https://www.eurovia.org/press-releases/eu-new-zealand-agreement-another-fatal-decision-for-our-agriculture/

PDF(en)