Edito von Vanessa Renfer

Wasser ist die Quelle des Lebens. Das Leben ist in den Ozeanen entstanden, welche fast 70% der Erdoberfläche bedecken. Ebenfalls rund 70% beträgt der Wasseranteil an unserer Körpermasse. Das Wasser hat zwar die simple chemische Formel H2O, aber mit seiner höchsten Dichte bei 4°C steht es inmitten aller Materie alleine da und ist immer wieder für Überraschungen gut.

Anhand von Versuchen mit Bakterienkulturen entdeckte der israelische Professor Eshel Ben Jacob Ende der Neunziger Jahre, dass Wasser Biosignale aus der Umwelt, aber auch technische Signale (z.B. elektromagnetische Wellen) aufnehmen und speichern kann. Eine wissenschaftliche Hypothese, die nicht unbedingt auf ungeteilte Zustimmung stösst, die bei uns aber auf jeden Fall Fragen aufwirft. Wir können also noch so leistungsfähige Kläranlagen bauen, viele dieser im Wasser gespeicherte Informationen werden wir, laut dieser These, nicht los. Tragen wir also mehr Sorge zur Qualität des Lebenselements Wasser. Der weltweite Klimawandel macht auch vor der Schweiz, dem Wasserschloss Europas, nicht halt. Die Sommer mit Trockenheit und Dürre mehren sich, und das ist erst der Anfang. Bäuerinnen und Bauern sind sehr direkt mit dieser Realität konfrontiert: Das Wasser, um dessen Herkunft wir uns lange Zeit kaum den Kopf zerbrochen haben, wird zur Mangelware und zwingt uns, unseren enormen täglichen Verbrauch zu hinterfragen.

Der Kampf um den knappen Rohstoff Wasser wird daher immer erbitterter werden. Dabei geht es um politische, soziale, ökologische und wirtschaftliche Aspekte. Regierungen, die Bevölkerung, Landwirtschaft und Industrie müssen sich an einen Tisch setzen und aktiv nach Lösungen suchen. Die bäuerliche Landwirtschaft, für die wir einstehen, hat in dieser Debatte gute Karten in der Hand, da wir schonende, aber gleichwohl effiziente Praktiken anbieten können. Die Kernfrage in dieser Debatte wird aber sein, ob wir angesichts der wirtschaftlichen Interessen von Industrie- und Rohstoffkonzernen genügend Gewicht haben, um unsere Anliegen zum Wohle der Allgemeinheit durchzusetzen.

In dieser Ausgabe möchten wir die Wasserproblematik aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten und unseren Leserinnen und Lesern näherbringen. Von den Schneekanonen in Leysin bis nach Mexiko, von den französischen Mega-Becken bis zu den kleinen Bauernhöfen in unseren Bergen – folgen Sie uns auf dem Weg des Wassers. •︎