Laut dem Bundesamt für Strassen (ASTRA) würden für die Erweiterung der Autobahn um eine dritte Spur A1 zwischen Genf und Nyon, 3,2 Hektar Fruchtfolgeflächen (FFF) und 2,05 Hektar Wald verloren gehen; dies für einen Ausbau einer Gesamtlänge von 19 km. Für den Ausbau der Autobahn Wankdorf – Schönbühl (BE) auf einer Strecke von 5,7 Kilometern, würden 13,4 Hektar Land zubetoniert, was 19 Fussballfeldern entspricht. Dabei handelt es sich insbesondere um Landwirtschaftsland, wobei 3,7 Hektar Fruchtfolgeflächen zerstört und auf 3,5 Hektar Wald sämtliche Bäume gefällt werden. Zudem würden 13 ha landwirtschaftliche Nutzfläche während der gesamten Bauzeit (mindestens 6 Jahre) in Anspruch genommen. Der Bund verspricht zwar eine direkte Entschädigung für diese Flächen, aber nichts wird den Verlust dieses wertvollen Bodens, der für unsere Ernährungssicherheit unerlässlich ist, ausgleichen können! Die erste Möglichkeit, Agrarland zu verteidigen, besteht darin, sich der immer stärkeren Verbetonierung unserer Landschaften zu widersetzen.
Für manche Menschen mag dieser Verlust an landwirtschaftlicher Nutzfläche nur einen kleinen Teil der FFF unseres Landes darstellen, aber es ist von entscheidender Bedeutung, sich gegen das ständige Anknabbern dieser Flächen zu wehren, denn jeder Hektar zählt. Dieser Verlust an landwirtschaftlicher Nutzfläche wird de facto zu einem niedrigeren Selbstversorgungsgrad der Schweiz und damit zu einem Anstieg der Lebensmittelimporte führen. All dies würde den Verlust der Biodiversität noch verstärken, die jedoch für die landwirtschaftliche Produktion und das Überleben der Menschheit notwendig ist. Es würde uns auch noch anfälliger für den Klimawandel machen, denn je mehr Naturräume zubetoniert werden, desto stärker wird die Versickerung von Wasser in den Boden gebremst, und wir erinnern uns noch gut an die tragischen Überschwemmungsereignisse dieses Sommers.
Heute ist der Strassenverkehr für etwa ein Drittel der Treibhausgasemissionen in der Schweiz verantwortlich. Die Autobahnen zu erweitern wird daher zu höheren CO2-Emissionen und mehr Verkehr führen. Der Bau der Autobahnen selbst wird starke Auswirkungen auf die Umwelt haben, als Folge des Verlusts von Grünflächen und der Verwendung nicht erneuerbarer Ressourcen für ihren Bau (Stahl, Beton usw.). Schliesslich hat diese Politik, die ausschliesslich den Autoverkehr begünstigt, im Kontext der Klimakrise keine wirkliche Zukunft. Zur Erinnerung: Der Ausbau der Autobahnen wird auf 5,3 Milliarden Franken geschätzt: Diese gigantische Summe wäre deshalb um einiges nachhaltiger im Budget für eine zukunftsorientierte Landwirtschaft investiert.
Uniterre positioniert sich daher entschieden gegen den Ausbau der Autobahnen.
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