Mehrere hundert Schweizer Bäuerinnen und Bauern sowie landwirtschaftliche Arbeiterinnen und Arbeiter haben einen Petition unterzeichnet, in der sie den Bundesrat auffordern, alles zu unternehmen, um dem Einsatz von Hungersnot als Kriegswaffe in Gaza ein Ende zu setzen. Ihre Petition wurde am Mittwoch, dem 13. August, den Abgeordnete der Bundesbern übergeben.
Genau 331 Landwirtinnen und Landwirte sowie landwirtschaftliche Arbeiterinnen und Arbeiter aus der ganzen Schweiz sind dem Aufruf der MAPC (Mouvement pour une Agriculture Paysanne et Citoyenne) und Uniterre gefolgt, sich gegen den Einsatz von Hungersnot in Gaza als Kriegswaffe zu positionieren. Insgesamt sind 12 Kantone vertreten (Basel, Bern, Freiburg, Genf, Graubünden, Jura, Neuenburg, St. Gallen, Tessin, Wallis, Waadt, Zürich).
Obwohl sie mit der Arbeit auf den Feldern voll ausgelastet sind, haben die Bäuerinnen und Bauern am Mittwochmorgen, dem 13. August, ihre Petition dem Bundesrat sowie den Mitgliedern der Wirtschafts- und Abgabenkommissionen und der Aussenpolitischen Kommissionen beider Kammern übergeben, um ihre Bestürzung zum Ausdruck zu bringen (Foto).
Erinnern wir uns an die gezielte und vorsätzliche Zerstörung der landwirtschaftlichen Flächen und Infrastrukturen in Gaza durch die israelischen Streitkräfte. Nach neuen Zahlen der UNO und der FAO hat Israel 86 % der landwirtschaftlichen Flächen im Gazastreifen beschädigt, knapp 9 % der landwirtschaftlichen Flächen sind physisch zugänglich, aber nur 1,5 % davon sind tatsächlich bewirtschaftbar und für den Anbau geeignet. Auch im Westjordanland nehmen die israelischen Streitkräfte die Landwirtschaft ins Visier. Am 31. Juli dieses Jahres zerstörten sie eine Saatgutbank in Hebron und vernichteten die Werkzeuge und Geräte, die zur Vermehrung des traditionellen Saatguts verwendet wurden.
Zusätzlich zur vollständigen Zerstörung der Landwirtschaft erleben wir derzeit, wie Hunger bewusst als Kriegswaffe eingesetzt wird. In Gaza wird die Lebensmittelhilfe von Israel behindert, wodurch mehr als zwei Millionen Palästinenserinnen und Palästinenser eingeschlossen sind und hungern müssen. Tausende von ihnen wurden auch getötet, als sie versuchten, Zugang zu Lebensmittelhilfe zu erhalten.
Für uns ist es dringend notwendig, sich solidarisch mit den palästinensischen Bäuerinnen und Bauern und Verteidigerinnen und Verteidigern des Landes zu zeigen, die sich weiterhin gegen die koloniale Gewalt wehren und ihr Recht verteidigen, auf ihrem Land zu leben und zu arbeiten. Wir stehen voll und ganz hinter unseren Freund*innen der Bauernorganisation UAWC (Union of Agricultural Work Committees), die ihren Sitz in Palästina hat und Mitglied der Via Campesina ist.
Die in der Petition formulierten Forderungen sind konkret:
- Die Schweizer Regierung soll ihre Forderung an Israel wiederholen, die illegale Belagerung des Gazastreifens aufzuheben und die Lieferung humanitärer Hilfe gemäss dem humanitären Völkerrecht zu erleichtern.
- Dass die Schweizer Regierung Israel nachdrücklich auffordert, allen unparteiischen, neutralen und unabhängigen humanitären Organisationen die Durchführung ihrer Rettungsarbeit zu ermöglichen;
- Dass die Schweizer Regierung als angemessene Sanktion für den Einsatz von Hungersnot als Kriegswaffe die militärischen Partnerschaften der Schweiz mit der israelischen Armee unverzüglich aussetzt.
Diese Geste reiht sich ein in Hunderte von Initiativen und Mobilisierungen in der Schweiz, um auf die Notlage in Gaza aufmerksam zu machen.
Foto: BäuerInnen-Delegation für die Übergabe der Petition.
Petition : https://uniterre.ch/wp-content/uploads/2025/08/Petition-Paysanne-Gaza-.pdf
Kontakt :
(FR) Ryan Mac Nulty | paysan à la Ferme de La Touvière et coordinateur du MAPC | 077 918 34
40 | ryan@mapc-ge.ch
(DE/FR) Karel Ziehli | Sekretär bei Uniterre | 079 266 16 57 | k.ziehli@uniterre.ch