Die Branchenorganisation Milch (BOM) hat sich vergangenen Freitag, 1. März, getroffen, um den Richtpreis für Milch des A-Segments neu zu diskutieren.

Zur Erinnerung: Am 20. November 2023 kündigte die BOM eine Senkung des Richtpreises für Milch im A-Segment um 2 Rp./Kilo von 81 Rp. auf 79 Rp. an. Dieser Entscheid schockierte die Milchbäuerinnen und -bauern sowie alle Berufsorganisationen der Milchwirtschaft.

Die neue Runde der Milchpreisdiskussion am 1. März wurde mit Spannung erwartet. Am Vortag fanden Bauernversammlungen in Echallens (VD), Boudevilliers und Lignières (NE), Perly-Certoux (GE), Vallon, Vaulruz und Lussy (FR), Saignelégier (JU), Reconvilier (BE) und an mindestens zwei weiteren Standorten in der Deutschschweiz, in Hinwil (ZH) und Wallbach (AG), um Druck auf die BOM auszuüben. Erneut wurden mehrere SOS-Zeichen mit Traktoren gebildet. Die Botschaft war sehr klar: Eine sofortige Erhöhung des Milchpreises ist unabdingbar.

Die Ankündigung kam am 1. März um 18 Uhr: Die Produzent*innen erhalten eine Erhöhung um 3 Rp pro Kilo A-Milch, aber nur für das dritte und vierte Quartal 2024. «Eine Preiserhöhung bereits im Frühjahr mit hohem Milchaufkommen wäre ein falsches Marktsignal gewesen.»

Diese Entscheidung ist eine Schande!!! Sie berücksichtigt in keiner Weise den Überdruss und die Wut, die von der Bauernschaft zum Ausdruck gebracht wurden, die insbesondere Preise fordert, die ihre Produktionskosten decken!

Einmal mehr zeigt uns dies, dass die BOM nicht funktioniert und unbedingt umorganisiert werden muss. Insbesondere die Vertretung der Milchproduzent*innen in der BOM wirft Fragen auf: Nicht alle Vertreter*innen der Interessengruppierung „Produktion“ sind Milchproduzent*innen, auch wenn sie eine Produzentenorganisation vertreten. Zudem sind Stefan Hagenbuch, Mitglied der SMP, Pirmin Furrer, Vertreter der ZMP und René Schwager, Geschäftsführer von mooh, alle drei Mitglieder des «Agrarrats» von Emmi und gleichzeitig Vertreter der Interessengruppierung „Produktion“. Mireille Hirt, Mitglied der APLC und Vertreterin der Interessengruppierung „Produktion“, ist Mitglied des Verwaltungsrats von Cremo. Es ist nicht möglich, gleichzeitig Vertreter der Produzent*innen und der Verarbeiter zu sein. Diese Doppelrollen müssen bekämpft werden, da sie die Verhandlungen völlig verzerren.

Die BOM betreibt ein ungesundes Spiel. Da sie nicht bereit ist, der Wut der Bäuerinnen und Bauern Rechnung zu tragen, besteht die Gefahr, dass sie die Revolte weiter anheizt. Wir ermutigen alle Bäuerinnen und Bauern in diesem Land, die Mobilisierung der letzten Wochen fortzusetzen. Ausserdem danken wir den Konsumment*innen, die bereits den Schritt gewagt haben, auf die Faire Milch von Faireswiss umzusteigen. Ein anderer Weg ist möglich und für alle von Vorteil!