Pressemiteilung Uniterre

Uniterre lehnt die Idee des Bundesrates ab, den Import von chloriertem amerikanischem Hühnerfleisch zuzulassen. Einmal mehr will der Bundesrat in Handelsverhandlungen die Interessen der Ernährungssouveränität und der Lebensmittelsicherheit opfern.

Amerikanisches Geflügelfleisch aus industrieller Haltung wird systematisch zur Desinfektion in ein Chlorbad getaucht. Der Verkauf dieser Hühner ist in der Schweiz bis heute verboten.
Im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten müssen hierzulande das Wohlergehen der Tiere und die Hygiene in den Betrieben so gewährleistet sein, dass Geflügelfleisch ohne Bedenken, d.h. ohne Chlorbad und chemische Behandlung, verzehrt werden kann.

Während selbst die Europäische Union in ihren eigenen Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten in der Frage der Lebensmittelsicherheit hart bleibt, ist die Schweiz bereit, wie bereits beim in der EU verbotenen Hormonfleisch, unterschiedliche Standards für die einheimische Produktion und für Importe anzuwenden. Damit würde sie eine neue Wettbewerbsverzerrung auf Kosten der Produzent*innen und Konsument*innen akzeptieren. Darüber hinaus schwächt die Schweiz damit nicht nur ihre eigene Produktion, sondern übt auch Druck auf die EU aus, ihre Standards zu senken, indem sie sich den Vereinigten Staaten beugt.

Uniterre fordert den Bundesrat auf, die demokratische Entscheidung für ein nachhaltiges Lebensmittelsystem zu respektieren, die amerikanischen Forderungen abzulehnen und die im Landwirtschaftsgesetz verankerte Ernährungssicherheit sowie eine nachhaltige, glaubwürdige Agrarpolitik und ein nachhaltiges und glaubwürdiges Ernährungssystem zu verteidigen.

 

Kontakt:

Rudi Berli, 078 7070 78 83, r.berli@uniterre.ch