Uniterre unterstützt die von der Lumpy-Skin-Krankheit (LSD) betroffenen ViehzüchterInnen aus der Haute-Savoie sowie die Confédération Paysanne! Die Behörden bestehen weiterhin darauf, dass die Herden, in denen die Krankheit ausgebrochen ist, komplett geschlachtet werden.

Wir wollen die Auswirkungen dieser Krankheit nicht herunterspielen, aber die Ergebnisse der von der EFSA durchgeführten Modellstudie zu den Auswirkungen verschiedener Kombinationen von Keulung und Impfung (EFSA, 2016) zeigen eindeutig, dass die Keulung des gesamten Tierbestands in Verbindung mit einer Impfung nicht wirksamer ist als eine Teilkeulung. Und diese Studie kommt zu folgendem Schluss: „Die Experten der EFSA empfehlen daher in ihrer Stellungnahme, in Regionen, in denen das Risiko einer Einschleppung der LSD besteht oder in denen sie bereits eingeschleppt wurde, Impfungen durchzuführen, eine hohe Durchimpfungsrate im gesamten Gebiet zu erreichen, um die Chancen für eine Ausrottung der Krankheit zu erhöhen, und die Impfung einheitlich in der empfänglichen Tierpopulation durchzuführen, um Gebiete mit hoher Dichte an nicht geimpften Tieren zu vermeiden.» Sie kommen auch zu dem Schluss, dass eine Teilkeulung ausreichen kann, um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen, wenn die Impfkampagne parallel dazu ausreichend wirksam ist. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf Seite 68 dieser Dissertation: https://theses.vet-alfort.fr/telecharger.php?id=2189 

Die von dieser Krankheit betroffenen Tierhalterinnen und Tierhalter werden sich von einer vollständigen Keulung ihrer Herde nicht erholen! Um es mit den Worten der Confédération paysanne zu sagen: „Ein humanes und gezieltes Krisenmanagement ist möglich”. 

Ja zur Impfung, ja zur Keulung der von der Krankheit betroffenen Tiere, verbunden mit einer strengen Beschränkung des Tiertransports in den betroffenen Regionen – bis die Wirkung der Impfung eintritt, ABER NEIN zur vollständigen Keulung der Herden!

Informationen über die Krankheit
Die  Lumpy-Skin-Krankheit ist eine virale Tierseuche (Pockenvirus), die hauptsächlich durch Fliegen, Zecken und Mücken übertragen wird. Sie trat erstmals 1929 in Sambia auf.
Klinisch zeichnet sie sich hauptsächlich durch folgende Symptome aus:
Vorhandensein von Knötchen
Hyperthermie
Nasen- und Augenausfluss
Anorexie und Muskelschwäche
Vergrößerung der Lymphknoten
Mögliche Ödeme

Diese Krankheit führt zu einer Verringerung der Milchproduktion, kann auch Fehlgeburten und langfristig zu Unfruchtbarkeit führen.
Die Morbiditätsrate variiert je nach den untersuchten Tierseuchen zwischen 5 und 45 %, die Mortalität liegt unter 5 %.

Quelle: https://theses.vet-alfort.fr/telecharger.php?id=2189
Die Pressemitteilung der Confédération Paysanne finden Sie hier:
https://www.confederationpaysanne.fr/actu.php?id=15851