Uniterre hat mit Freude und Interesse an der Bauernversammlung vom Montag, dem 12. Februar, teilgenommen. Wir gratulieren Arnaud Rochat und den Junglandwirten, dass sie es geschafft haben, so viele unserer unzufriedenen Kollegen in Villars-le-Terroir (Waadt) zu versammeln. Wir sind jedoch sehr besorgt über die vorherrschenden Standpunkte, die aus diesen «Bauernrevolten» hervorgehen, und über die Art und Weise, wie die Diskussionen geführt werden.

Die Resolution von Grandsivaz, die im Vorfeld der Versammlung vom 7. Februar in Freiburg verfasst wurde, sowie die Petition des SBV, die mit viel Pomp (und schlechtem Geschmack) den Grossverteilern und dem Bundesrat überreicht wurde, enthalten nur noch oberflächliche Forderungen. Sie enthalten keine Forderungen mehr um unsere Landwirtschaft, unser Ernährungssystem und die Gesellschaft aus der Sackgasse herauszuführen, in die uns eine jahrzehntelange liberale Politik geführt hat.

Für Uniterre gibt es nur einen Weg, um dies zu erreichen: Die liberale Wirtschaft beenden und Ernährungssouveränität herstellen!

So ist es zwingend und dringend notwendig:

– Den Zollschutz verstärken, um Sozial-, Wirtschafts- und Umweltdumping entgegenzuwirken, und Freihandelsabkommen beenden, indem ein Mindestimportpreis, der sich an einheimische Produktionskosten ausrichtet, eingeführt wird. Dabei rufen wir auch zur Solidarität mit unseren Kollegen von La Via Campesina in der ganzen Welt auf, die zu einer Mobilisierungswoche gegen die WTO aufrufen.

Einträgliche und faire Preise garantieren, die nie unter den Produktionskosten liegen, unter Berücksichtigung einer minimalen Entlöhnung von Fr. 40.-/Std.

Transparenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette durchsetzen, damit die Produzentinnen und Produzenten von den Abnehmern faire Preise für jede Produktion verlangen können. Striktes Verbot von Interessenkonflikten in den Branchenverbänden und Stärkung der Position der Produzentinnen und Produzenten in diesen Verbänden. Wir fordern insbesondere eine rasche Umsetzung der Stärkung der Marktbeobachtung, einer parlamentarischen Initiative, die von der ehemaligen Co-Präsidentin der parlamentarischen Gruppe für Ernährungssouveränität, Isabelle Pasquier-Eichenberger, eingereicht wurde und derzeit im Parlament behandelt wird.

Um dies zu erreichen, muss sich die Landwirtschaft nun mit den Konsumentinnen und Konsumenten zusammenschliessen, anstatt sie zu fürchten. Sie muss aufhören, die anti-ökologische und populistische Propaganda zu glauben, die uns der SBV dank der Millionen aus den Profiten des Liberalismus und des unlauteren Wettbewerbs, der die Landwirte und Landwirtinnen schon so lange in die Knie zwingt, auftischt. Jetzt geht es darum, jeden einzelnen Abgeordneten, jeden Aktivisten und jede einzelne Esserin für unsere Sache zu gewinnen, die bereit sind, das Problem am richtigen Ende anzupacken. Wir müssen das Übel an der Wurzel packen ! Die Trostpflaster, welche Schönredner aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung uns immer von Neuem versprechen genügen nicht mehr !

Hier finden Sie unsere Pressemitteilung vom 31. Januar zum selben Thema.

Kontakte:

Maurus Gerber, maurus.gerber@bluewin.ch, 081 864 70 22

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