Am 30. September werden Tausende für Klimagerechtigkeit auf die Strasse gehen

Die katastrophalen Folgen der Klimakrise, insbesondere in diesem Sommer in der Schweiz und vor kurzem in Libyen, werden immer offensichtlicher. Trotzdem werden in
der Politik nicht die notwendigen politischen Massnahmen getroffen, um die 1.5-GradGrenze noch einhalten zu können. Am 30. September werden Tausende von Menschen und über 100 Organisationen durch Bern marschieren, um Klimagerechtigkeit einzufordern. Die Forderung ist klar: Es ist dringend notwendig, dass diejenigen, die am meisten zur Klimakrise beigetragen haben, Verantwortung übernehmen!

«Seit der Grossdemonstration 2019 ist zu wenig passiert. Der Kampf gegen den Klimawandel hat nicht den Stellenwert erhalten, den er verdient. Weder in der Politik, noch in der Wirtschaft. Aber die Bevölkerung hat nicht vergessen, wie wichtig das Thema ist», erklärt Leonie Lalive, Mitorganisatorin der Klimademo.

Der Demonstrationszug beginnt um 14:00 Uhr auf dem Bollwerk in Bern und wird gegen 15:00 Uhr auf dem Bundesplatz ankommen. Die Demonstration, die in verschiedenen Blöcken wie dem Gesundheits-, Landwirtschafts-, oder Outdoorblock aufgeteilt ist, wird deutlich machen, wie die Auswirkungen der Klimakrise bereits jetzt in den verschiedenen Sektoren spürbar sind. Die Hauptforderung der Demonstrierenden ist klar: Klimagerechtigkeit. Denn die Klimakrise
verschärft die bereits bestehenden Ungleichheiten auf globaler Ebene noch weiter. Die Länder des Globalen Nordens sind die Hauptverursacher der Klimakrise, während die Länder im Globalen Sünden intensiver und häufiger von den Folgen betroffen sind.

Doch diese Ungleichheiten sind auch in der Schweiz spürbar: «Diesen Sommer konnten einige Menschen während der Hitzewelle in klimatisierten Büros arbeiten, während andere draussen auf den Baustellen bei fast unerträglicher Hitze arbeiten mussten», beschreibt Leonie Lalive.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, aber auch verschiedene Schlüsselbereiche der Zivilgesellschaft haben sich organisiert, um am Samstag, dem 30. September in Bern zu demonstrieren. An der Pressekonferenz sprechen diverse Personen über die Klimakrise und die bevorstehende Demonstration:

Cyril Brunner, Klimawissenschaftler an der ETH Zürich, ruft zunächst die Fakten in Erinnerung: «Hitzewellen, monatelange Dürren, Waldbrände, Extremniederschläge, Schlamm- und Gerölllawinen, Hochwasser. Angefacht durch den Klimawandel blicken wir auf ein Jahr voller Rekorde zurück.
● Der Arzt René Jaccard fährt fort und erläutert die Auswirkungen einiger dieser Ereignisse auf unsere Gesundheit: «Hitzewellen wirken sich zunächst auf die
empfindlichsten Personen aus (ältere und junge Menschen, Personen, die durch chronische Krankheiten geschwächt sind). Hitzeschläge und hitzebedingte Todesfälle
nehmen bei diesem Teil der Bevölkerung zu. Hitze führt aber bei allen zu einem Rückgang der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, mit teilweise enormen
negativen Folgen». Für ihn wird die Bekämpfung der globalen Erwärmung zu einer deutlichen Verbesserung der öffentlichen Gesundheit führen: «In Wirklichkeit bringt der Umbau unserer Energie- und Nahrungsmittelversorgung, der gefordert wird, um Klimaneutralität zu erreichen, saubere Luft, gesunde Ernährung und ist mit mehr
körperlicher Aktivität verbunden.»
Pia Hollenstein, Klimaseniorin, erklärt ihr Engagement für die Klimademo: «Frauen im Rentenalter sind besonders stark von den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels betroffen.” Für sie müssen sich alle Generationen beteiligen: “Die Klimademo ist ein Ort, an dem die verschiedenen Generationen zusammengebracht werden”.
Matthias Hartwich, SEV, erinnert an den hohen Anteil des Verkehrs an den CO2-Emissionen: “Fast 40% der CO2-Emissionen in der Schweiz stammen aus dem
Verkehrssektor. Der Klimaschutz erfordert Investitionen in eine nachhaltige Mobilität. Nur 3% der klimaschädlichen Abgasen stammen aus Bussen und der Bahn, obwohl
diese Verkehrsmittel 15% des Personentransports und 40% des Gütertransports ausmachen”.
Alberto Silva, Bauer und Vertreter der Gewerkschaft Uniterre erklärt: “Die Landwirt:innen, die täglich mit den natürlichen Kreisläufen arbeiten, sind die ersten Menschen, die vom Klimawandel betroffen sind. Dieser zusätzliche Druck belastet die Landwirt:innen, welche bereits mit enormen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Hinzu kommt noch der globalisierte Wettbewerb, welcher zu einer Entwertung der wesentlichen Arbeit in der Nahrungsmittelproduktion führt.
An der Klimademo am 30. September wird um ungefähr 14:30 Uhr eine Pressemitteilung mit ersten Bildern und den Zahlen veröffentlicht. Bei Fragen können Sie sich gerne an uns wenden.

Kontakte am 30. September:
– Französisch: Simon Berthoud, Kommunikationsverantwortlicher der Klima-Allianz [+41 77 449 46 94, simon.berthoud@alliance-climatique.ch]
– Deutsch: Lena Bühler, Co-Projektleiterin Klimademo [+41 79 906 57 59,
lena.buehler@klima-demo.ch