In den letzten 20 Jahren sind in der Schweiz jeden Tag drei Bauernhöfe verschwunden. Dieser Aderlass wird sich noch beschleunigen, da die Hälfte der Landwirt*innen bis 2040 in den Ruhestand geht. Zudem ist der Zugang zu Land für Junglandwirt*innen aufgrund zahlreicher rechtlicher, politischer und wirtschaftlicher Hindernisse sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Es wird nicht nur nichts unternommen, um die Niederlassung neuer Menschen in der Landwirtschaft zu fördern, die Preise für Land und Arbeitsgeräte steigen ausserdem immer weiter an. Die Agrarpolitik mit ihrem Dogma der Wettbewerbsfähigkeit und das ländliche Bodenrecht begünstigen die familieninterne Übertragung von Betrieben oder, wenn es keinen Nachkommen gibt, der den Hof übernehmen will, den Verkauf des Landes an Nachbarn, die bereits als Landwirt*innen tätig sind. Dies führt dazu, dass die Zahl der Betriebe sinkt und die Betriebe immer grösser werden. Es entsteht ein mechanischer und technologischen Wettlauf, die Betriebsflächen werden immer grösser. Dieser Mechanismus wird oft als « Strukturwandel » bezeichnet, ist aber das Ergebnis politischer Entscheidungen und kein unabwendbares Schicksal.
Anfang 2023 hat Uniterre deshalb die französische Originalversion der Broschüre zum Thema Zugang zu Land («La terre à celleux qui la cultivent») in Lausanne vorgestellt. Nun ist es soweit und dank viel Freiwilligenarbeit und Spenden konnten wir die Broschüre auf Deutsch übersetzen. Um ihren Inhalt vorzustellen, organisieren wir am 19.04 um 19 Uhr in der Zentralwäscherei in Zürich eine von drei Vernissagen (siehe Flyer weiter unten). Im Anschluss an die Vorstellung einiger Themenschwerpunkte der Broschüre organisieren wir jeweils ein kleines Podium, an dem Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Landwirtschaftskollektiven ihre Erfahrungen teilen.
Um das Gehörte im informellen Austausch weiter zu vertiefen, lädt Uniterre anschliessend zum Apéro ein.